Krieg ich nicht
Einzelausstellung und skulpturalen Performances, Kunstraum Osnabrück und Westfälischer Friedenssaaal
Ausgerechnet in dem Moment, in dem die Welt eingerichtet ist, schwindet alles dahin. Die Macht der Gewöhnung hat uns blind und taub gegenüber dem globalen Ereignisraum gemacht, der sich hinter unserem Rücken aufgetürmt hat. Bis jetzt hat es gut geklappt, uns die Kollateralschäden des eignen Tuns vom Leib zu halten. Was sehen wir aber, wenn wir über Klimakrise, Corona und jetzt auch noch Krieg hinaussehen?
Das Vertrauensverhältnis zwischen uns und der Wirklichkeit ist schwer erschüttert. Bruchstücke von Sinn summieren sich nicht mehr zu einem stabilen Wesen, unser funktionierendes Wertegefüge fällt auseinander. Und wir? Wir sind zurückgeworfen auf das eigene Ich, einem bröckelnden Wir mit schwindenden sozialen Energien. Ist es die erlernte Unfähigkeit, unsere privaten, besonderen Belange auf das große Ganze der Welt zu beziehen? Die Übereinstimmung mit uns selbst bekommt Risse. In dieser Spannung sehen wir eine Chance, die eigene Ratlosigkeit freizulegen, um andere Ausgänge zu suchen.
Schauspielerinnen: Johanna Mousset, Stephanie Schadeweg und Lieko Schulze